Wasser

Wasser ist nicht nur Wasser, und eine Trinkhalle ist nicht nur eine Trinkhalle! Und so kann die bezaubernde Rheinfelder Architekturperle auch ein Ort zum Nachdenken über Wasser sein.

Doch was ist Wasser überhaupt? Versuchen wir es mit einer faden Beschreibung. Farbe: farblos; Geschmack: geschmacklos; Geruch: geruchlos; Schmelzpunkt: 0° C; Siedepunkt: 100° C; Dichte: 1g/ml bei 4° C.

Aber Wasser ist viel mehr. Wasser gilt als Urquell allen Lebens. Für viele gehört Wasser zum Metaphern-Repertoire. Wasser wird in der Kunst-, Kultur- und Literaturgeschichte immer wieder thematisiert. Ob im «Froschkönig», im «Gilgamesch» oder im Mythos der Liebesgöttin Aphrodite, immerhin die Meerschaumgeborene: Die symbolische Bedeutung des Wassers finden wir in Erzählungen, Märchen, in Dichtung, Kunst und Musik, in Religionen, Volksbräuchen und Redensarten.

Kurz und gut: Wasser ist ein besonderer Stoff! Grund genug für Flying Science, das Lebenselixier vier Mal aus je einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind eingeladen, ihren Standpunkt in einem Kurzvortrag von rund 30 Minuten zu präsentieren.

Wegbeschreibung: Basel SBB nach Rheinfelden: ab 17.50, an 18.07 oder ab 18.13, an 18.24. Fussweg, 5 Minuten: Geradeaus auf Bahnhofstrasse, beim Coop links abbiegen in die Kaiserstrasse, dann beim Denner/Christlichen Zentrum rechts in Fussweg abbiegen (für den öffentlichen Durchgang gesperrte Strasse). Sie erreichen die Habich-Dietschy-Strasse, dort dann rechts halten und links in den Hof der Kurbrunnenanlage einbiegen.

Wann & Wo?

16. Oktober bis 6. November, dienstags um 18.30 Uhr
Trinkhalle der Kurbrunnen-Anlage Rheinfelden, Habich-Dietschy-Strasse 14

Das Programm

Dienstag, 16. Oktober 2012, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Manfred Koch, Universität Basel, Deutsches Seminar
Mythos Rhein

Dienstag, 23. Oktober 2012, 18.30 Uhr
Dr. Marion Mertens, Biologin, Life Science AG, Basel
Leben im Wasser: Wann kommt der Lachs?

Dienstag, 30. Oktober 2012, 18.30 Uhr
PD Dr. Eberhard Wolff, Universität Basel, Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie
Das Wasser, die Schweiz und die vielen Facetten der Reinheit

Dienstag, 6. November 2012, 18.30 Uhr
PD Dr. Daniel Häussinger. Universität Basel, Departement Chemie
Von der Ursuppe zum Bier. Wissenswertes übers Wasser

Danke

Swisslos-Fonds Kanton Aargau, Stadt Rheinfelden, Stiftung Science et Cité, Claire Sturzenegger Jeanfavre Stiftung, Feldschlösschen Getränke AG

Zahlen

1. Nordpunkt (Landesgrenzstein 63) 7°41’37,2“ östliche Länge, 47°36’08,3“ nördliche Breite / Südpunkt Rheinufer, Landesgrenze Kleinhüningen 244,75 m ü. M. / Höchster Punkt: St. Chrischona, Terrasse 522,03 m ü. M. / Gesamtbevölkerung 190 333 / Jahresmittel der Temperatur in °C 9,9 / absolutes Minimum −11,0 / absolutes Maximum 35,5 / Sonnenscheindauer in Stunden 1 644 / Besucher in Basler Museen 1 647 456 / Besucher im Theater Basel 176 166

2. Basel liegt in der Nordwestschweiz am Rheinknie. Es ist die drittgrösste Stadt des Landes. Das Klima ist durch die über die Burgundische Pforte einströmende mediterrane Luft sehr mild. Basel ist stolz auf sein kulturelles Angebot. Keine andere europäische Stadt bietet eine vergleichbare Dichte an hochstehenden Museen.

Zwei Versuche, Basel zu beschreiben. Irgendwie klingen die Zahlen des Statistischen Amtes exakter als die zusammengegoogelten Lobsätze. Doch aus irgendwelchen Gründen sind Zahlen oft unbeliebt bzw. angsteinflössend. Immer wieder hört man, wie jemand fast schon selbstlobend sagt: «In Mathe war ich immer schon schlecht.» Über den Geschichtsunterricht sagt das fast niemand mit geschwellter Brust. Also gehen wir in die Höhle des Löwen und holen wir nach, was nachzuholen ist: Keine Angst vor Zahlen. Flying Science ist viermal zu Gast im Statistischen Amt des Kantons Basel-Stadt.

Wann & Wo?

15. August bis 5. September 2012, mittwochs, 19 Uhr
Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt, Binningerstrasse 6, Basel

Das Programm

Mittwoch, 15. August 2012, 19 Uhr
Dr. Madeleine Imhof, Leiterin des Statistischen Amtes des Kantons Basel-Stadt
Basel-Stadt in Zahlen: Dichtung und Wahrheit

Mittwoch, 22. August 2012, 19 Uhr
PD Dr. Axel Gampp, Universität Basel, Kunsthistorisches Seminar
Alles vermessen! Zahlen, Masse und Proportionen in den Bildenden Künsten

Mittwoch, 29. August 2012, 19 Uhr
Dr. Karin Kucian, Kinderspital Zürich, Universitäts-Kinderkliniken, Zentrum für MR-Forschung
Mathe ist ein «Arschloch»: Zahlen im Gehirn

Mittwoch, 5. September 2012, 19 Uhr
Prof. Dr. Jörg Waldvogel, ETH Zürich, Seminar für Angewandte Mathematik
Was ist Mathematik?

Danke

Statistisches Amt des Kantons  Basel-Stadt; Swisslos-Fonds Kanton Basel-Stadt, Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung, Stiftung Science et Cité, Bank for International Settlements

Schwarz

«Abendliches Schwarz, dominierendes Schwarzweiss, elegantes Rot-Schwarz, klassisches Schwarzweiss, markantes Schwarzweiss, mattes Schwarz, rassiges Schwarz, rauchiges Dunkelgrau, romantisches Schwarz, schlichtes Schwarz, strenges Schwarz, sündiges Schwarz, zartes Silbergrau.» Zugegeben, die «Vogue» ist jetzt nicht das wissenschaftliche Nachschlagewerk schlechthin, aber diese scharf beobachteten Beschreibungen von Schwarz lassen einen den Hut ziehen. Schön zeigt die Aufzählung, dass schwarz nicht gleich schwarz ist, dass der Kontext auf die Farbe abstrahlt (abendlich, dominierend, rassig, klassisch). Es beeinflusst also nicht nur die Farbe den Träger, sondern auch der Träger und sein Umfeld die Farbe.

Viermal widmen wir «Schwarz» einen Abend. Und das in einem Traditionshaus der Schwarzen Kunst: in der Basler Papiermühle, dem Schweizerischen Museum für Papier, Schrift und Druck. Es soll um die Technik, den Nutzen, die Verwendung in der Natur, die Bedeutung und die Auswirkungen von Schwarz gehen. Eingeladen sind ein Historiker, ein Zoologe und Evolutionsbiologe, eine Modewissenschaftlerin und eine Philosophin. Und an jedem der vier Abende halten wir es mit dem guten, alten Goethe, der uns hinter die Ohren – mit schwarzer Tinte – schreibt: «Denn was man schwarz auf weiss besitzt / Kann man getrost nach Hause tragen.» (Faust I, Studierstube)

Wann & Wo?

4. bis 25. Juli 2012, mittwochs um 18.30 Uhr
Basler Papiermühle, Schweizerisches Museum für Papier, Schrift und Druck, St. Alban-Tal 37, Basel

Das Programm

4. Juli 2012, 18.30 Uhr
Martin Kluge, lic. phil. / Museologe MAS, Basler Papiermühle, Schweizerisches Museum für Papier, Schrift und Druck
Schwarz auf Weiss. Von der Macht des geschriebenen Wortes

11. Juli 2012, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Annemarie Pieper
Tunnelblick und schwarze Seele. Der unaufgeklärte Mensch in der Philosophie

18. Juli 2012, 18.30 Uhr
Dr. Margret Ribbert, Historisches Museum Basel
Schwarze Kleidung: Ein buntes Kapitel der Mode

25. Juli 2012, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Josef H. Reichholf, Zoologe, Evolutionsbiologe und Ökologe, TU München, ehemaliger Leiter der Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung in München
Gefährliches Schwarz, intelligentes Schwarz: Vorurteile aus unserer ‹Sicht› der Natur und warum es sie gibt

‹Life Sciences› – Lebenswissenschaften

In Zusammenarbeit mit den Akademien der Wissenschaften Schweiz und dem Zoologischen Institut der Universität Basel im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Wissen schafft Dialog»

‹Life Sciences› oder Lebenswissenschaften – allein die Begriffe sind schon schillernd: Oft sind sie zu lesen, die Medien lieben sie, und sie versprechen vieles.

In Basel ist die Idee einer Lebenswissenschaft schon in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts gedacht worden, wenn auch in einem anderen Sinn als heute: Der Zoologe, Biologe, Anthropologe und Naturphilosoph Adolf Portmann hat sie formuliert, hat weit über die Fachgrenzen hinaus gedacht und damals schon versucht, die wissenschaftlichen Welten und ihre Menschenbilder, so widersprüchlich sie auch sein mögen, zusammen zu denken. Heute gelten die Life Sciences als Sammelbegriff für jene Fachbereiche, die sich mit den Erscheinungsformen des Lebens auf zellulärer und molekularer Ebene befassen.

Also wagen wir uns frisch ans Werk und fragen, was der Beitrag der Life Sciences zu unserem Verständnis von Leben ist. Hierfür sind ein Wissenschaftshistoriker und Molekularbiologe, eine Philosophin, ein Kenner Adolf Portmanns und ein Evolutionsbiologe eingeladen. Sie alle geben auf ihre Weise eine mögliche Antwort auf die Frage: Was ist die Wissenschaft vom Leben? Und ist sie überhaupt geeignet, Gewissheiten zu schaffen?

Wann & Wo?

8. Mai bis 29. Mai 2012, dienstags um 18.30 Uhr
Vesalianum, Vesalgasse 1, Basel

Das Programm

Dienstag, 8. Mai, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, Honorarprofessor für Wissenschaftsgeschichte an der TU Berlin, Dr. h.c. ETH Zürich
Life Sciences, Lebenswissenschaften, Biologie – ein historisches Apercu

Dienstag, 15. Mai, 18.30 Uhr
Dr. Susanne Brauer, Paulus-Akademie Zürich, Leitung Studienbereich Bioethik, Medizin und Life Sciences
Was macht die Lebenswissenschaften für die Ethik interessant?

Dienstag, 22. Mai, 18.30 Uhr
Prof. em. Dr. Roger Alfred  Stamm, Universität Lüneburg, Institut für Ökologie und Umweltchemie und Universitätsbibliothek Basel, Nachlassverwalter Adolf Portmann
Adolf Portmann: sein Blick auf die Gestalten des Lebens

Dienstag, 29. Mai, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Walter Salzburger, Universität Basel, Zoologisches Institut, Evolutionsbiologie
Die Tiergestalt - von der DNA zur organismischen Vielfalt

Danke

Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW), Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung, Stiftung Science et Cité, Bank for International Settlements

Ganz Ohr

Man höre und staune: Das Wahrnehmen von Geräuschen, Schwingungen und Tönen ist unser erster entwickelter Sinn. Schon im Mutterbauch wird gehört, was Sache ist. Allein deshalb schon hat das Ohr mit der Tradition viel zu tun. Und spinnt man den Traditionsfaden weiter, so stösst man schnell auf einen weiteren, mit dem Ohr zusammenhängenden Aspekt: Bis zur Entwicklung der Schrift, war die mündliche Überlieferung die Form der Tradierens schlechthin: Erzählen, hören, weitererzählen. Wir haben für diese Reihe wieder vier unterschiedliche Gäste zum Hören und Reden eingeladen.

Wann & Wo?

10. November bis 1. Dezember 2011, jeweils donnerstags, 18.30 Uhr
Radiostudio von Radio X, Oslostrasse 10, Basel

Das Programm

10. November 2011, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Ute Holl, Universität Basel, Institut für Medienwissenschaft
Technische Stimmen —  technische Ohren. Wie wir hören werden, wie wir gehört werden

17. November 2011, 18.30 Uhr
Frank Schätzlein, Universität Hamburg, Fakultät für Geisteswissenschaften
Die Angst des Hörers – Lärm und Gefahr im Ohr
Referat Frank Schätzlein

24. November 2011, 18.30 Uhr
Dr. Yves Brand. Uniklinik Basel, HNO-Klinik
Wie tut das Ohr?

1. Dezember 2011, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Bruno Binggeli. Universität Basel, Departement Physik
Sphärenmusik: Das Unhörbare hören

Unterwegs mit dem Narrenschiff

Der Narr ist eine schillernde Figur. Er ist eine Person, die aus irgendwelchen Gründen ausserhalb der Konventionen steht. Und die Reaktionen auf sie sind sehr verschieden: Bewunderung, Belustigung, Beachtung, Ablehnung, Verachtung — alles zugleich und meist nicht scharf getrennt.

Ein Narr ist bzw. wird man aus vielerlei Gründen — bewusst und selbstgewählt, vielleicht nur auf beschränkte Zeit oder weil die Mehrheit jemanden als solchen definiert, oder auch aus Gründen von körperlicher und psychischer Beeinträchtigung.

Wir wollen dem Narren in der Historie, der Gegenwart und Zukunft nachgehen. Dies zum Einen, weil uns der VSP, der Verein für Sozialpsychiatrie Baselland, eingeladen hat, in seiner Werkhalle in Münchenstein Gast zu sein.Zum Anderen, weil ja auch die Region eine eigene Narrenhistorie hat: 1494 wurde in Basel ein überaus erfolgreiches Buch gedruckt, Sebastian Brants «Narrenschiff». In diesem Narrenspiegel zeigt Brant seinen Zeitgenossen das Bild einer närrischen Welt.

Und 1511 erschien das Werk des grossen Humanisten Erasmus von Rotterdam, seine «Moriae encomium», auf Deutsch: «Lob der Torheit» bzw. «Lob der Narrheit»: Die Tor- bzw. Narrheit — je nach Übersetzung — regiert die Welt. Sie tritt auf und spricht: «Mögen die Menschen in aller Welt von mir sagen, was sie wollen — weiss ich doch, wie übel von der Torheit auch die ärgsten Toren reden —, es bleibt dabei: Mir, ja mir ganz allein und meiner Kraft haben es Götter und Menschen zu danken, wenn sie heiter und frohgemut sind.»Auch hier wieder: Der Narr und die Torheit sind ambivalent — Grund genug, den beiden vier Vorträge zu widmen.

Wann & Wo?

21. August bis 11. September 2011, jeweils sonntags, 11 Uhr
Werkhalle des Vereins für Sozialpsychiatrie Baselland, Münchenstein, Walzwerk-Areal

Das Programm

Sonntag, 21. August 2011, 11 Uhr
Dr. Thomas Röske, Leiter Museum Sammlung Prinzhorn, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinik Heidelberg
Die Faszination von Kunst aus der Anstalt im 20. und 21. Jahrhundert

Sonntag, 28. August 2011, 11 Uhr
Nathalie Baumann, Historikerin, Basel
Leiden an der Zeit. Betrachtungen zum Begriff der ‹Epochenkrankheit›

Sonntag, 4. September 2011, 11 Uhr
Prof. Dr. Martin Stingelin, Deutsches Seminar, Universität Dortmund
Von Dionysos über Nietzsche. Oder: Philosophie an der Grenze von hell und dunkel

Sonntag, 11. September 2011, 11 Uhr
Dr. phil. Sylvelyn Hähner-Rombach, Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
Auf den Standpunkt kommt es an. Anstaltsbeschreibungen aus Patientensicht Anfang des 20. Jahrhunderts

Dauerbrenner, Wiedergänger, Ladenhüter: Religion?

Beginnen wir mal wieder mit dem guten, alten Goethe. Er schreibt: «Wer Wissenschaft und Kunst besitzt / Hat auch Religion / Wer jene beiden nicht besitzt / Der habe Religion.» (Also: Wissenschaft und Kunst als Religion der Gebildeten versus Religion als Wissenschaft und Kunst der kulturellen Analphabeten – nun ja …) Flying Science bleibt lieber bei seinem Fachgebiet: Wir packen das Thema rein von der wissenschaftlichen Seite an.

Kurz: Religionen prägen den Alltag, ob wir dies wollen oder nicht. Zeichen (aber keine Wunder) von historischer Religionspraxis begegnen uns an jeder Ecke beim Stadtrundgang. Beim Medienkonsum stolpern wir auch tagtäglich auf Religionsthemen – sei es in Krisenherden oder in Berichten aus Rom. Und auch in unsere Alltagssprache haben sich religiöse Begriffe und Zitate eingeschlichen – was für ein Tohuwabohu!

In diesem Sinne kann Religion vieles sein: Ein Dauerbrenner, ein Wiedergänger, ein Ladenhüter oder was auch immer. Es kommt auf die Perspektive an. So wurden für diese Reihe vier unterschiedliche Gäste eingeladen. Jedoch nicht, um zu predigen – wir wollen Wissenschaft.

Wo & Wann?

13. Juli bis 3. August 2011, jeweils mitwochs um 19 Uhr
Predigerkirche Basel, Totentanz 19

 Das Programm

Mittwoch 13. Juli 2011, 19 Uhr
Philipp Blom, Schriftsteller, Historiker, Journalist und Übersetzer, Wien
Über Atheismus und die Notwendigkeit einer radikalen Aufklärung

Mittwoch, 20. Juli 2011, 19 Uhr
PD Dr. Michael Bangert
Universität Bern, Privatdozent für Allgemeine Kirchengeschichte
Religion und Herrschaft

Mittwoch, 27. Juli 2011, 19 Uhr
Denis Maier, Universität Luzern, Institut für Jüdisch-Christliche Forschung
Religionsphilosophie oder religiös gebundene Philosophie? Das Unbehagen an der jüdischen Philosophie in der Moderne

Mittwoch, 3. August 2011, 19 Uhr
Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Graf
Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Systematische Theologie und Ethik
Die Wiederkehr der Götter

Danke

Swisslosfonds Basel-Stadt, Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung, Stiftung Science et Cité, Schweizerische Stiftung für den Doron Preis, Christkatholische Kirche Basel-Stadt

Industrie-Stadt — Stadt-Industrie

Basel ist eine Bindestrich-Stadt. Zum Beispiel: Wissenschafts-Stadt, Kultur-Stadt, Musik-Stadt, Totentanz-Stadt. Fasnachts-Stadt etc. pp.; und last, but not least: Basel-Stadt.

Bei der Geschichte wird jedoch eine Tatsache (und ebenso eine Geschichte) gern übergangen: Basel ist auch eine Industrie-Stadt. Die Industrie — laut Duden ist die ursprüngliche Wortbedeutung «Fleiss, Betriebsamkeit» — prägte und prägt das tägliche Leben.

Im Jahr 1888 fanden 41% aller Erwerbstätigen in der Schweiz ihren Arbeitplatz in Industrie und Gewerbe; die Entwicklung hierzu nennt man nicht umsonst die Industrielle Revolution. Ende des letzten Jahrhunderts setzte die zweite Revolution ein: Der Trend geht von der Produktion hin zu Dienstleistung. In Zahlen: Im Jahr 2000 beschäftigte der 3. Sektor rund 70% aller Erwerbstätigen.

Nehmen wir den Bindestrich wieder auf: Beschäftigen wir uns viermal mit der Industrie-Stadt und schauen jedesmal die Verbindung an: Industrie- Stadt, Industrie-Natur, Industrie-Geschichte — und dies an einem alten Industrieort in Basel, der einem grossen Wandel unterzogen wird: der Aktienmühle in Kleinhüningen.

Wann & Wo?

6. bis 27. Mai 2011, jeweils freitags um 19 Uhr
Aktienmühle, Gärtnerstrasse 46 in Basel

Das Programm

Freitag, 6. Mai 2011, 19 Uhr
Prof. Alfredo Brillembourg und Prof. Hubert Klumpner, ETH Zürich, Institut für Städtebau
Ein urbaner Planet

Freitag, 13. Mai 2011, 19 Uhr
Prof. Dr. Susanne Hauser, Universität der Künste Berlin, Fakultät Gestaltung/Architektur
Metamorphosen des Abfalls. Konzepte für aufgegebene Industrieareale

Freitag, 20. Mai 2011, 19 Uhr
Dr. Peter Streckeisen, Universität Basel, Institut für Soziologie
Industrie-Arbeit: Ein Laborant, eine Arbeiterin und ein Soziologe im Gespräch über das Unsichtbare

Freitag, 27. Mai 2011, 19 Uhr
Prof. Dr. Josef. H. Reichholf, Zoologe, Evolutionsbiologe und Ökologe, TU München, ehemaliger Leiter der Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung in München
Industrie-Natur

Danke

Dr. Andreas Burckhardt, Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung, Stiftung Science et Cité, Schweizerische Stiftung für den Doron Preis

Erinnern & Vergessen

Erinnern oder Vergessen? Das ist hier nicht die Frage. Flying Science stellt in dieser Reihe die beiden Begriffe nicht gegenüber, sondern untersucht das Spannungsfeld zwischen den beiden.

Erinnern und Vergessen? Spannend wird die Frage, auf wen sich diese Verben beziehen: Auf einzelne Menschen, auf Gemeinschaften, auf Kulturen? Und wie sieht das mit Alzheimer oder dem kulturellen Gedächtnis aus? Es macht doch schon einen Unterschied ob die Arbeit ein Gehirn oder ein Archiv macht.

Erinnern mit Vergessen? Die alten Griechen kannten die Figur der Lethe — als Personifikation der Vergesslichkeit. Sie ist Gegen- bzw. Mitspielerin der Mnemosyne, die für das Gedächtnis steht. Erinnern heisst ja nicht, dass man sich alles merken kann.

Vergessen durch Erinnern. Drehen wir deshalb zum Schluss noch den Spiess um. Um Neues zu schaffen, braucht es Altmaterial — jeder Gärtner weiss, dass ein Garten nur so gut ist wie sein Komposthaufen. In dem Sinne verstehen wir auch den Slogan des Philosophen Odo Marquard: «Zukunft braucht Herkunft».Viermal gehen wir dem Erinnern und dem Gedächtnis nach — und welcher Ort wäre dafür besser geeignet als das Staatsarchiv?

Wann & Wo?

24. März bis 14. April 2011, donnerstags um 19 Uhr
Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt, Martinsgasse 2

Das Programm

Donnerstag, 24. März 2011
Esther Baur, Leiterin Staatsarchiv Basel
Mission Gedächtnis

Donnerstag, 31. März 2011
Prof. Dr. Hans J. Markowitsch
Universität Bielefeld, Abteilung für Psychologie, Physiologische Psychologie
Erinnern im Hirn Dr. Hans J. Markowitsch

Donnerstag, 7. April 2011
Dr. Gerd B. Achenbach, Gründer der Philosophischen Praxis, Bergisch Gladbach 
Man muss grosszügig vergessen können, um sich gut zu erinnern. Eine kleine philosophische Zwischenrede

Donnerstag, 14. April 2011
Dr. med. Sibylle Bertoli, Universitätsspital Basel, Memory Clinic
Dem Gedächtnisverlust auf der Spur Referat Dr. med. Sibylle Bertoli

Danke

Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt, Staatsarchiv, Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung, Stiftung Science et Cité, Schweizerische Stiftung für den Doron Preis

Wann bin ich tot?

Es gibt sogar ein Fremdwort dafür, es heisst «Taphephobie»: die Angst, als Scheintoter lebendig begraben zu werden. Vom Dichter Hans Christian Andersen wird erzählt, dass er jedes Mal, wenn er zu Bett ging, einen Zettel neben sich legte, auf dem soll gestanden haben: «Ich bin nur scheintot.»

Aber nicht nur medizinisch besteht das Problem, alle Religionen behandeln das Leben nach dem Tode. Und selbst passionierte Gottesleugner, wie z. B. der Schriftsteller Arno Schmidt, treibt es um. «Wenn ich tot bin, mir soll mal Einer mit Auferstehung oder so kommen, ich hau ihm Eine rein!» — Und hierzu muss die Grundfrage, wann jemand tot ist immer wieder gestellt werden.

Mit den göttlichen Neuerungen der Medizin stellt sich die Frage aber nicht nur psychologisch, literarisch, theologisch. Mit den Möglichkeiten der Organspende ist sie auch von praktischem, Ökonomischem und ethischem Gesichtspunkt aus ein Problem. Neue Ergebnisse der Gehirnforschung beleben die Diskussion zudem.

Und letztendlich geht es uns doch alle so, wie den Filmemacher Woody Allen: «Ich habe keine Angst vor dem Sterben, ich möchte einfach nicht dabei sein, wenn es passiert.»

Wann & Wo?

4. bis 25. November 2010, jeweils donnerstags um 18.30 Uhr
Bibliothek des Anatomischen Instituts, Basel

Das Programm

Donnerstag, 4. November 2010
Prof. Dr. med. Magdalena Müller-Gerbl, Universität Basel, Anatomisches Institut
Anatomie und Tod

Donnerstag, 11. November 2010
Prof. Dr. Anna Bergmann
Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, Kulturwissenschaftliche Fakultät
Hirntod und Organentnahme - zur Verschiebung der Grenze zwischen Leben, Sterben und Tod

Donnerstag, 18. November 2010
Prof. Dr. Anton Hügli
Universität Basel, Ehemaliger Ordinarius für Philosophie und Pädagogik und ehemaliger Vorsteher der Abteilung Pädagogik
Sich den Tod denken

Donnerstag, 25. November 2010
Prof. Dr. Klaus Feldmann
Leibniz Universität Hannover Institut für Soziologie und Sozialpsychologie
Die Zukunft von Sterben und Tod

Danke

Universität Basel, Anatomisches Institut, Lotteriefonds Basel-Landschaft, Swisslos-Fonds Basel- Stadt, Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung, Stiftung Science et Cité, Ruth und Paul Wallach Stiftung