Für das menschliche Auge genügen bereits 16 bis 18 Bilder pro Sekunde, um eine Illusion von Bewegung zu haben − sofern sich die Einzelbilder nicht zu arg voneinander unterscheiden. Mit dieser Täuschung funktioniert nach wir vor das Kino.

Der Hinweis auf das menschliche Auge hat natürlich weitere Fragen in sich: Wie würden wir denn Kinofilme mit einem Facettenauge, wie es die Insekten haben, sehen? Und wenn wir schon beim Fragen sind: Wie haben sich überhaupt die verschiedenen Augenformen entwickelt? Und warum?

‹Auge› und ‹Blick› bergen beide philosophische und ästhetische Aspekte in sich. Grund genug, die beiden Wörter zusammen zu ziehen und viermal anzugehen. — Ganz im Sinne von Sören Kierkegaard: «Der ist ein bildlicher Ausdruck; und es ist insofern nicht besonders gut, mit ihm etwas zu tun zu haben. Es ist jedoch ein schönes Wort, wenn man einmal darauf achtet.»

Und es ist bekanntlich immer gut, mehr zu wissen, Neues zu lernen. Deshalb halten wir uns schlussendlich an den guten, alten Goethe, der sagt: «Was man weiss, sieht man erst!»

Wann & Wo?

19. Mai bis 9. Juni 2010, jeweils mittwochs um 18 Uhr
kult.kino Atelier 1, Theaterstrasse 7, Basel

Das Programm

Mittwoch, 19. Mai 2010, 18 Uhr
PD Dr. Axel Christoph Gampp, Universität Basel, Kunsthistorisches Seminar
Ent-Täuschung. Das Trompe-l‘oeil in den Bildenden Künsten

Mittwoch, 26. Mai 2010, 18 Uhr
Prof. Dr. Annemarie Pieper, Universität Basel, Philosophisches Seminar
Der Augenblick: Zwischen Zeitund Ewigkeit

Mittwoch, 2. Juni 2010, 18 Uhr
Dr. med. Béatrice Braun Fränkl, Oberärztin an der Universitäts-Augenklinik, Basel
Über die Wahrnehmung von Bildern

Mittwoch, 9. Juni 2010, 18 Uhr
Dr. Hansmartin Siegrist, Universität Basel, Institut fuür Medienwissenschaft
Die wiedergefundenen Illusionen. Die Zeiträume der Filmleinwand

Danke

Kult Kino, Lotteriefonds Basel-Landschaft, Lotteriefonds Basel-Stadt, Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung, Stiftung Science et Cité, Ruth und Paul Wallach Stiftung