Ein Buch ist auf den ersten Blick nichts anderes, als ein genialer Datenträger. Einfacher kann man in die Welt des Wissens und der Fantasie nicht eintauchen. Doch ganz so simpel ist dies alles auch wieder nicht, denn Lesen, die Grundvoraussetzung, muss zum Beispiel erst mühsam erlernt werden. Und auch sonst kann oder muss mit einem Buch auch etwas völlig anderes gemacht werden. So etwa das Daranriechen, Bücher sind nämlich multisensuell. So sagt etwa der Berliner Verleger Klaus Wagenbach, das es ihm klar war, dass die ostdeutsche Republik, die DDR untergehen müsse: Denn die dort produzierten Bücher haben alle immer gestunken.

Und ein Buch wäre auch nicht so ein geniales Medium, wenn es nicht auch ein offenes Medium wäre. Denn ein Buch wird u.a.: gedruckt, geschrieben, gelesen, verbessert, geklaut, recycelt, abgeschrieben, kopiert, verschenkt, gekauft, ausgeliehen, weggeworfen, gefunden, wieder entdeckt, auswendig gelernt, geliebt, gehasst, digitalisiert, erfasst, vergessen, versteckt, verboten, besprochen, verbrannt, gelobt, bejubelt, zerrissen, verknickt, angestrichen, beschmutzt, geschwärzt, berührt, benutzt, gestapelt, einsortiert, zusammen geklebt, geworfen, geraucht, makuliert, gebunden, zum Blumen pressen verwendet. …

Wir wollen uns aus vier Perspektiven mit dem Buch beschäftigen. Vielleicht ist die umgebende Bibliothek auch eine anregende Umgebung.

In Zusammenarbeit mit Literaturecho

Wann & Wo?

28. August bis 18. September 2014, donnerstags um 18.30 Uhr
GGG Stadtbibliothek Kirschgarten
Sternengasse 19, Kirschgartenzentrum, Basel

Das Programm

Donnerstag, 28. August, 18.30 Uhr
Dr. David Marc Hoffmann, Archivleiter, Rudolf Steiner Archiv, Dornach
Über den Umgang mit Büchern

Donnerstag, 4. September, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Martin Stingelin, Institut für deutsche Sprache und Literatur, Technische Universität Dortmund
Bücher & schreiben

Donnerstag, 11. September, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Anja Schiemann, Deutsche Hochschule der Polizei, Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminalpolitik, Münster
Bücherklau

Donnerstag, 18. September, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Hermann Bausinger, Ludwig Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Tübingen
Inszenierte Bücher